
Am 31. Januar 2025 kamen verschiedene Schülergruppen aus Bonn, Bornheim und Aachen im Friedrich-Ebert-Haus [Bonn] zu einem Zeitzeugenvortrag von Petra Rosenberg zu den schrecklichen Erfahrungen ihrer Familie unter den Nationalsozialisten und einer anschließenden Diskussion rund um heutige antidemokratische Strömungen zusammen. 21 Schülerinnen und Schüler des Q2er Jahrgangs des Alexander-von-Humboldt Gymnasiums waren auch Teil der Veranstaltung.
Nach einer kurzen historischen Einordnung durch Herrn Prof. Dr. Friedhelm Boll, las Petra Rosenberg aus dem autobiografischen Buch ihres Vaters, Otto Rosenberg, vor. In einzelnen Ausschnitten beschreibt Otto Rosenberg die schrittweise Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung der Sinti durch die Nationalsozialisten in Berlin und die grauenhaften Erfahrungen und familiären Verluste in drei verschiedenen Konzentrationslagern; darunter Auschwitz. Otto Rosenberg überlebte den Terror der Nationalsozialisten und hielt seine Erlebnisse in seinem Buch „Das Brennglas“ fest. Nach dem Tod von Otto Rosenberg im Jahr 2001 übernahm Petra Rosenberg die Aufgabe von den Erlebnissen ihres Vaters, als Mahnung, zu berichten und aus seinem Buch vorzulesen. Die Erfahrungen ihrer Familie unter den Nationalsozialisten werden mit ihren eigenen, ausgrenzenden Erlebnissen der Nachkriegszeit ergänzt.
Im Anschluss an die Lesung und die damit verbundenen Fragen, präsentierte Petra Rosenberg einen Dokumentarfilm über exemplarische Erfahrungen von Sinti und Roma während des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit.
Mit einer abschließenden Fragerunde und einem Diskurs über die Gefahr heutiger antidemokratische Strömungen endete die Veranstaltung. Die mahnenden Worte Petra Rosenbergs werden den Teilnehmern gewiss in Erinnerung bleiben.



Friedel Schlesinger